" Ich habe keine Zeit" - ist eine Lüge


Kapitel 2

Ziele setzen

Hey!

Willkommen zurück zur nun schon 5. Ausgabe von Fokus & Flow. Nachdem wir vergangene Woche auf das Setzen von Zielen eingegangen sind, wollen wir heute das Thema Zeit in den Fokus nehmen.

Zeit ist wohl eines der wertvollsten und gleichzeitig am meisten unterschätzten Güter, die wir haben. Sie ist unabhängig von allen menschengemachten Systemen – und sie lässt sich weder beschleunigen noch verlangsamen (Physiker bitte kurz weghören). Zeit ist einfach da – und sie ist begrenzt. Genau das macht sie so wertvoll. Jeder Mensch hat gleich viel davon, niemand kann sich zusätzliche Zeit „kaufen“. Das Einzige, was wir beeinflussen können, ist, wie wir unsere Zeit ver(sch)wenden – und genau das vergessen viele.

So oft habe ich gehört, jemand hätte „keine Zeit“ für dies oder jenes. Meistens bezogen auf Hobbys oder eben Ziele. Doch die Aussage „Ich habe dafür keine Zeit“ bedeutet in Wahrheit etwas ganz anderes. Denn wie wir gerade festgestellt haben, entscheiden wir selbst, wie wir unsere Zeit verbringen. Es fehlt nicht an Zeit, sondern an den richtigen Prioritäten! Dazu eine kleine Anekdote:

Karl möchte Spanisch lernen. Er hatte es früher in der Schule, kann aber kaum noch etwas. Nächstes Jahr fliegt er mit seiner Familie nach Spanien und möchte sich vorbereiten. Er nimmt sich vor, jeden Tag 30 Minuten zu lernen, und will direkt morgen anfangen.
Doch das wird nichts: Der Tag war anstrengend, abends ist er zu müde. Am nächsten Tag hat sein Bruder Geburtstag – Karl hilft bei den Vorbereitungen. Am Wochenende will er dann loslegen, bekommt jedoch spontan eine Nachtschicht vom Chef aufgebrummt. Und so geht es weiter: Mal schafft er es, aber so unregelmäßig, dass er irgendwann denkt: „Jetzt kann ich’s auch lassen. Bringt ja eh nix.“ Karl ist enttäuscht – und sagt, er habe einfach keine Zeit zum Spanischlernen.

Kommt dir bekannt vor?

Jetzt stell dir dieselbe Geschichte vor – mit einer kleinen Wendung:

Jeden Abend um 22 Uhr steht ein Mann vor Karl, der eine Waffe auf seinen Kopf richtet – und abdrückt, wenn Karl in den letzten zwei Stunden nicht 30 Minuten Spanisch gelernt hat.

Was glaubst du – wie motiviert Karl plötzlich wäre?

Ein extremes Beispiel, ja. Aber es zeigt: Es ist keine Frage der Zeit, sondern der Priorität.


Das bedeutet also:

„Ich habe keine Zeit“ heißt eigentlich „Es ist mir nicht wichtig genug“

Wenn du diesen Satz das nächste Mal also sagst du hast keine Zeit – dann halt kurz inne. Ist es wirklich so? Oder ist dir das Thema einfach nicht wichtig genug?
An dieser Stelle hilft es auch, sich mal eine Prioritätenliste zu erstellen. Mir hat das damals sehr geholfen, um zu verstehen, was mir wirklich wichtig ist – und worauf ich meinen Fokus legen möchte.

Und daraus lassen sich dann auch prima klare Ziele formulieren – mit der SMART- oder NICE-Methode, wie in der letzten Ausgabe erklärt.


Schenk dir selbst jeden Tag eine Stunde

Ein Appell vor allem an die jüngeren unter euch:
Auch wenn es kein Geheimnis mehr ist – Studien zeigen, dass Jugendliche (und damit sind alle unter 27 gemeint) durchschnittlich 2–3 Stunden täglich auf Social Media verbringen. (Und teilweise auch viele ältere Leute)

Wie viel das bei dir ist, kannst du bei fast jedem Smartphone unter „Bildschirmzeit“ nachsehen.

Und auch wenn Social Media ein eigenes Thema ist, werden wohl die meisten zustimmen:
Es tut uns nicht besonders gut.
Ob unrealistische Schönheitsideale oder Dopamin-Kicks, die süchtig machen – der Schaden ist real.

Aus diesem Grund gibt es auch schon zahlreiche Apps, die es einem den Konsum erschweren sollen. Und auch wenn ich selbst im Vergleich sehr wenig auf Social Media unterwegs bin, habe ich vor ein paar Monaten wieder angefangen meinen Konsum mit einer App zu begrenzen. Und siehe da, ich konnte meinen Konsum nochmal halbieren auf weniger als (meist) 20min am Tag.

Daher meine Empfehlung (unbezahlt & kostenfrei): „Steppin: Steps for Screen Time“

Die Idee:
Du wählst Apps aus, die du einschränken willst.
Dann musst du erst Schritte machen, bevor du sie nutzen darfst.
100 Schritte = 1 Minute Bildschirmzeit (ich habe es bei mir auf 200 Schritte pro Minute gesetzt).

Heißt: Du kannst 2–3 Stunden scrollen – musst aber auch vorher 2–3 Stunden gehen.
Außerdem: Bevor du eine App öffnest, wählst du aktiv, wie viele Minuten du „freischalten“ willst – was dir nochmal klar macht, wie viel Zeit du wirklich investieren willst.
Doomscrolling adé.

Problem: Die App gibt es leider nur für iOS.
Falls du eine gute Alternative für Android kennst – schreib mir gern! Dann empfehle ich sie in der nächsten Ausgabe.

Natürlich gibt es aber auch noch viele andere Wege, Social-Media-Konsum zu senken:

  • App-Icons vom Homescreen entfernen (Stichwort: aus den Augen, aus dem Sinn)
  • Benachrichtigungen deaktivieren
  • Bildschirmzeit mit Tools wie Steppin erschweren

Ansonsten möchte ich heute nicht mehr eurer wertvollen Zeit beanspruchen und mich zeitgleich dafür bedanken, dass dieser Newsletter auf eurer Prioritätenliste so weit oben steht, dass ihr ihn bis zum Ende gelesen habt.

In diesem Sinne:
Einen erfolgreichen Wochenstart!

Herzliche Grüße
Euer Justin

Thomas-Müntzer-Str. 7b, Zossen, Hessen 15806
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